ABENDVORTRÄGE GEOLOGIE 2020
Vorträge in der NHG Nürnberg
Vortragsort: Nürnberg, Am Katharinenkloster 6
(Eingang vom Hof hinter dem Kloster)
Alle Veranstaltung ab 30. April sind vorerst abgesagt
Röntgenkristallographie - Geschichte und Erfolg
Dr. Andrea Thorn, Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin der Universität Würzburg
Im Jahr 1912 gelang es Max von Laue in München, Röntgenstrahlen an einem Kristall zu beugen. Damit begann der Siegeszug der moderne Strukturanalyse von der Mineralogie zur Chemie bis hinein in die modernen Biowissenschaften. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Geschichte und Errungenschaften dieser Verfahrens bis hin zu aktuellen Anwendungen und Forschungen, ohne die die modernen Geowissenschaften schon lange nicht mehr auskommen könnten.
Wüsten - Eine Zeitreise durch die Erdgeschichte
PD Dr. Oliver Lehnert, GeoZentrum der Universität Erlangen-Nürnberg und NHG Nürnberg
In der Frühphase ihrer Entwicklung glich die Erde anderen Planeten unseres Sonnensystems. Erst im Zuge plattentektonischer Prozesse, der Entwicklung der Atmosphäre und Ozeane setzten Gesteinskreisläufe ein, die uns Sedimentabfolgen und damit auch Nachweise großer Trocken- und Eiswüsten überliefert haben. Ein Streifzug durch die erdgeschichtliche Vergangenheit und die globale Klimaentwicklung soll uns diese speziellen Lebens- und Ablagerungsräume mit ihren Phänomenen nahebringen.
Maar-Vulkane, ihre explosive Bildung und Bedeutung
Dr. Volker Lorenz, ehem. Prof. an der Universität Würzburg
Maar-Vulkane sind nicht nur in Deutschland, sondern weltweit verbreitet und stellen den zweithäufigsten Vulkantyp dar. Ihre Entstehung wird immer noch heftig diskutiert: haben explosiv freigesetzte magmatische Gase die Maare und ihre Schlote gebildet, oder ist es der Kontakt von Magma mit Grund- oder Oberflächenwasser gewesen? Volker Lorenz hat die Erforschung der Maar-Vulkane nachhaltig geprägt und wird uns vom aktuellen Stand der Forschungen berichten.
Alle Veranstaltung ab 30. April sind vorerst abgesagt
Zur Bodenkunde von Südfrankreich, Tunesien, Burkina Faso und Elfenbeinküste
Prof. Dr. Armin Skowronek (ehemals Universität Bonn), NHG Nürnberg
Der 16. Bodenkundliche Weltkongress 1998 in Montpellier (Frankreich) bot die Gelegenheit, auf drei wissenschaftlichen Exkursionen eine Klima-Boden-Sequenz in der Umgebung des Mittelmeers (Südfrankreich, Tunesien) sowie auch in den subsaharischen Tropen (Burkina Faso, Elfenbeinküste) kennenzulernen. Die Exkursionen gewährten nicht nur Einblick in die bodenkundlichen Verhältnisse dieser Länder, sondern machten auch auf die Probleme der Ernährungssicherung im globalen Süden, hier insbesondere in Afrika, aufmerksam.
Alle Veranstaltung ab 30. April sind vorerst abgesagt
Das Meteoritenkrater-Streufeld im Chiemgau: Entdeckt - umstritten - Realität
Dr. Kord Ernstson, Professor an der Universität Würzburg
Das vor rund zwei Dekaden von Heimatforschern und Amateurarchäologen entdeckte Meteoritenkrater-Streufeld ("Chiemgau-Impakt") gilt nach großem Widerstand aus der Eiszeit-Geologie dank interdisziplinärer Forschungsarbeiten mit dem Nachweis aller impakt-typischen Befunde der Geologie, Geophysik und Mineralogie heute als gesichert. Kord Ernstson ist einer der Experten aus der Gruppe der Wissenschaftler..
Meteoritenkrater in Australien
Dr. Gottfried Hofbauer, NHG Nürnberg
In den Wüstenlandschaften Australiens sind einige besonders markante Impaktstrukturen erhalten. Die Henbury-Krater und der Wolfe Creek-Krater sowie Gosses Bluff sind Formen kleiner und mittlerer Größe, während der Acraman-Krater mit einem Durchmesser von etwa 90 km zu den erdweit großen Impakt-Strukturen zählt. Eine vergleichende Betrachtung dieser Formen kann sich auf eigene Beobachtungen während einer Exkursion im Jahr 2014 stützen.
findet statt!
nur 39 Personen dürfen in den Katharinen-Saal!
Reservierung im Sekretariat der NHG: 0911 - 22 79 79 Di-Fr
Alexander von Humboldt und die Vulkane
Dr. Andreas Peterek, Geopark Bayern-Böhmen
Wie viele andere große Geologen seiner Zeit wurde auch Alexander von Humboldts (1769-1859) Bild der Erde zu Beginn durch Abraham Gottlob Werner an der Bergakademie Freiberg geprägt. Ein wesentliches Element der Wernerschen Lehre war die als "Neptunismus" bekannt gewordene Sicht auf die Vulkane, nach der diese durch Kohlenbrände ausgelöste oberflächennahe Erscheinungen sein sollten. Andreas Peterek schildert uns, wie Alexander von Humboldt im Laufe seines weiteren Werdegangs zu einer eigenen, gänzlich anderen Vorstellung gelangte.
findet statt!
nur 39 Personen dürfen in den Katharinen-Saal!
Reservierung im Sekretariat der NHG: 0911 - 22 79 79 Di-Fr
Vulkanausbrüche und Klima
Dr. Gottfried Hofbauer, NHG Nürnberg
Vulkanausbrüche gehören zu den Unwägbarkeiten der Erdgeschichte. Die Wirkung eines Ausbruchs auf das Klima ist nicht nur Folge seiner Dimension, sondern auch seiner magmatischen Komposition und der Position auf der Erde, die für die Verteilung von Aschen und Gasen in der Atmosphäre maßgeblich sein kann. Folgen für das Klima sind daher nur schwer in allgemeiner Weise zu erfassen. Der Vortrag versucht einen Überblick über den aktuellen Stand entsprechender Forschungen.
Neue Methoden zur Gewinnung und Aufbereitung von Metallerzen
Prof. Dr. Bernhard Schulz, Institut für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg/Sachsen
Der Bedarf an - teilweise auch seltenen - Metallen ist nach wie vor ungebrochen. Neben traditonellen Erzen wie Kupfer stehen nun auch Seltene Erden und Cäsium im Fokus. Die Rohstoffgeologie und Geometallurgie versucht, dem mit neuartigen Untersuchungsverfahren nachzukommen. Die TU Bergakademie Freiberg ist hierbei eine der führenden Forschungseinrichtungen.
Voraussicht und Vorsicht: Dürfen oder müssen wir Klimamodellen vertrauen?
Dr. Rudolf Kötter, Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen der Universität Erlangen-Nürnberg
Modelle sind der wissenschaftliche Kern der gegenwärtig so hitzig geführten Klimadebatte. Doch wie zuverlässig ist die Struktur solcher Verfahren tatsächlich? Der Referent hat sich als Wissenschaftstheoretiker lange mit solchen Modellen beschäftigt und versteht es, auch komplexe Themen in allgemein verständlicher Weise auflösen zu können.
entfällt wegen Corona
Die Lagune von Aldabra (Indischer Ozean): Ein Lebensraum wie in den Plattenkalk-Lagunen des Juras?
Prof. Dr. Gernot Arp, Geowissenschaftliches Zentrum, Universität Göttingen
Die Lagune des zweitgrößten Atolls der Erde - ein UNESCO-Weltnaturerbe - wird von manchen Geologen als aktuelles Gegenstück zu den Plattenkalk-Ablagerungsräumen des Weißen Juras angesehen. Eine Expedition ging im Jahr 2017 dieser Frage nach und untersuchte dort Sedimentkerne, Wasserchemie und mikrobielle Lebensgemeinschaften. Der Vortrag berichtet über die Durchführung und die ersten Ergebnisse dieser aufwendigen Forschungsreise.
Die Angaben in dieser Übersicht wurde nach besten Wissen und mehrfacher Durchsicht eingerückt. Dennoch können fehlerhafte Angaben enthalten sein - dafür kann aber keine Gewähr übernommen werden. Wenn Ihnen ein Termin - aus welchen Gründen auch immer - fragwürdig vorkommt oder gar im Widerspruch zu Angaben an anderen Stellen steht, sollten Sie unbedingt zur Klärung in direkten Kontakt mit mir treten oder sich im Sekretariat der NHG Nürnberg erkundigen (0911-227970).
 >> Email: geoldoku@gdgh.de
Das Abendvortragsprogramm kann auch als für den Ausdruck optimiertes Blatt heruntergeladen werden- siehe DOWNLOAD.