PORTFOLIO 8(c)

Lesesteine von Feldern in Franken (c)
Greuth südöstl. Katzwang:
"Lebersteine"



PF 8c-01
Kräftig ocker-braum imprägnierte, überwiegend große Stücke aus verkieseltem Sandstein werden vor Ort als "Lebersteine" bezeichnet. Alle Funde dieses Typs wurden mit einem "x" markiert (Begehung am 23. März 2019)

PF 8c-02
Auswahl an Lebersteinen aus der Sammlung 8c-1


PF 8c-03
Großer Leberstein (Fund 2011). Man beachte die schlierig wirkende Oberfläche, die auf unterschiedlich Verteilung von Chalcedon und feinem Quarz in der mineralischen Kruste zurückgeht.


PF 8c-04
Großer Leberstein mit besonders deutlich entwickelten knolligen Formen (Fund 2007)


PF 8c-05
Mehrphasiger Leberstein - eine erste Generation etwas helleren Gesteins wurde in einer zweiten Phase teilweise aufgelöst und neu zementiert. Die knollige Absonderung stammt bereits aus der Phase 1 (Fund 2007).


PF 8c-06
Leberstein mit schlieriger Kruste und deutlichem Windschliff


PF 8c-07
Leberstein: frische Bruchflächen sind schuppig. Das Gefüge ist dicht geschlossen.


PF 8c-08
Vergößerter Ausschnitt der vorangehenden Probe: heller feinköniger Quarz ist ein einer noch feinkörnigeren Grundmasse eingebettet. Die einzelnen Quarze (einige sind mit roten Kreisen markiert) sind nicht wie bei einem normalen Sandstein komponentengestützt, sondern ohne gegenseitige Berührung in der feinkristallineren Grundmasse eingelagert (matrix-gestütztes Gefüge).Dies ist nur dann möglich, wenn die Quarzkörner bei der Verkieselung angelöst wurden.
Das Gestein ist damit den kreidezeitlichen "glasigen Quarziten" im Raum Alfeld sehr ähnlich (siehe Portfolio 8f).


PF 8c-09
Ann einer schon länger freiliegenden Bruchfläche hat sich im unteren Bereich des Anschnitts eine dichte, schlierig erscheinende Chalcedon-artige Kruste entwickelt.


PF 8c-10
Brekzie in "Leberstein-Grundmasse". Die Brekzie enhält u.a. schwarze Lyditkomponenten (Fund 2004, ausgestellt im Museum der NHG Nürnberg, Abteilung Geologie).


PF 8c-11
Vergrößerter Ausschnitt der vorangegehenden Probe: die mit weißen Pfeilen markierten Komponenten sind Stücke einer älteren Verkieselungs-Generation.Nach ihrer Fragemenierung wurden diese Stücke vom Rand her gebleicht. Solche Erscheinungen sind charakteristisch für im Boden entstandene Kieselkrusten ("pedogene Silcretes"). Das Nebeneinander von Kieselkrustenbildung, feinkristalliner Zementierung und Lydit-Bruchstücken ist ein sicherer Beleg für einen Bildungsraum, an dem diese Komponenten miteinander für lange Zeit einen Ablagerungsraum geteilt haben.


PF 8c-12
Eine weitere Brekie mit Leberstein- und kleinen Lyditfragmenten. Die Brekzie ist relativ stark gebleicht (Fund 2007)


PF 8c-13
Nahansicht der vorangehenden Probe.Auch darin sind wieder Bruchstücke älterer Kieselkrusten enthalten.